Mit der Studie zur „Ermittlung der Fischbestände in den freien Gewässern der Freien und Hansestadt Hamburg“ soll die aktuelle Bestandssituation der fischereilich relevanten Fischarten in den freien Gewässern Hamburgs erfasst werden. Die freien Gewässer sind für Hamburger Angler*innen sowie für auswertige Angelgäste von besonderem Interesse. Zu den freien Gewässern gehören große Wasserflächen wie die Alster, die Untere Bille oder der Hamburger Hafen, die nach der jährlichen Zahlung der Fischereiabgabe (10 €) frei beangelt werden können. Das Führen eines Fangbuches ist an den freien Gewässern nicht verpflichtend, wodurch die Erhebung des Fischbestands dieser Gewässer erheblich erschwert ist.
Durch ca. 120.000 Angelnde pro Jahr besteht ein fischereilicher Druck an den freien Gewässern, weshalb Studien wie diese einen wichtigen Beitrag leisten, die Fischbestände dieser Gewässer zu ermitteln und ergebnisbasiert handeln zu können. Dafür wurde im Vorfeld der Studie eine möglichst repräsentative Gruppe Angelnder ausgewählt, die mit Hilfe eines App-Fangbuchs ihre Angeltage inkl. Angelmethode, Ort und Fängen eintragen. Die somit übermittelten Daten werden durch eine*n Fischereibiolog*in des Anglerverbands Hamburg e.V. ausgewertet.
Auf Grundlage dieser Daten können Aussagen zum Zustand der Fischbestände getroffen werden und somit die Auswirkungen äußerer Einflüsse bewertet sowie Hege- und Pflegemaßnahmen datenbasiert durchgeführt werden. Schlüsselwert in der Datenauswertung ist der „catch per unit effort“ (CPUE), welcher die Zahl der gefangenen Fische dem dafür nötigen Aufwand, in diesem Fall die Angelstunden, entgegenstellt. Er gibt also an, wie viele Fische einer Art pro Angelstunde gefangen werden. Zum besseren Verständnis rechnen wir den CPUE aber um in die Anzahl der Stunden, die aufgewandt werden müssen, um einen Fisch einer bestimmten Art zu fangen. Nimmt diese Zeit z.B. über mehrere Jahre zu, lässt sich hieraus auf eine negative Bestandsentwicklung dieser Fischart schließen. An der Nachrekrutierung Testangelnder wurde auch im Projektjahr 2022 gearbeitet. So wurden in diesem Jahr 12 Anzeigen in den Angelzeitschriften „Blinker“ und „ANGELWOCHE“ sowie vier weitere über die Social-Media-Kanäle des „Blinkers“ geschaltet. Trotz der Bemühungen zur Nachrekrutierung erhöhte sich die Anzahl Teilnehmender kaum (97 Teilnehmende 2021 auf 98 2022), hautsächlich aufgrund unerwarteter Kompatibilitätsprobleme der App. An einer Lösung des Problems wird derzeit gearbeitet, und der AVHH kann schon bald eine überarbeitete Version der App präsentieren.
Für weitere Ergebnisse der Studie lest gerne den gesamten Beitrag hier » Menüpunkt „Studie Fischbestände“ -> "Jahresbericht 2022".
Euer Team
vom Anglerverband Hamburg e.V.