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Artenschutzprojekt Karausche

Wiederansiedlung der Karausche in Hamburger Gewässern

Viele der älteren Petrijünger kennen sie noch aus Kindertagen: die Karausche. Früher war sie in fast jedem Weiher, Löschteich oder Altarm zu finden, und nicht wenige haben ihre ersten anglerischen Erfahrungen mit dem Holzstecken und einer Pose an eben diesen Gewässern mit dem Fang von Karauschen gemacht.

Karauschen sind hervorragend an das Leben in kleinen Gewässern angepasst. Sie können Zucker einlagern und überleben so selbst das Durchfrieren von Gewässern oder das kurzfristige Trockenfallen. Niedrige Sauerstoffwerte machen ihnen weniger aus als den meisten anderen Fischarten. Sogar in Brackwasser und Moorgewässern fühlen sie sich wohl.

Dennoch ist dieser auch als Bauernkarpfen bekannte Fisch bei uns leider recht selten geworden. Er gilt mittlerweile in Hamburg als gefährdet und bundesweit sogar als stark gefährdete Art. Der Grund für den starken Rückgang der Karausche besteht im Verlust von geeignetem Lebensraum. Viele Löschteiche wurden aufgegeben, kleine Weiher zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Flächen zugeschüttet und Altarme im Zuge des Gewässerausbaus begradigt und kanalisiert. In den letzten verbliebenen Refugien wurde die Karausche zudem häufig vom Giebel, mit dem sie eng verwandt ist und welcher als Stammform des Goldfisches gilt, verdrängt.

Schon im letzten Jahr wurde in Kooperation mit dem Anglerverein Alster e.V. mit den Vorbereitungen für das Artenschutzprojekt begonnen. Es wurde ein Anhänger für den Transport von Fischen in Auftrag gegeben und die notwendigen Genehmigungen eingeholt. Seit Februar 2019 wurden auf der vereinseigenen Teichanlage des AV Alster eigens für das Projekt drei Aufzuchtteiche hergerichtet. Hierfür waren zwei Bagger mehrere Tage im Einsatz und es wurden über fünf Tonnen Holz für die Befestigung der Ufer verbaut. Die Gelder für das Projekt wurden bei der BWVI (Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation) eingeworben und belaufen sich aktuell auf über 50.000 Euro.

Die Arbeiten an der Teichanlage konnten Ende März weitestgehend abgeschlossen werden. So konnte einer der Teiche am 30.04.2019 mit den ersten 130 Karauschen besetzt werden. Diese Karauschen bilden nun den Grundstock für unseren Zuchtstamm und wir hoffen, dass die Fische schon in diesem Jahr ablaichen, sodass wir im Herbst den ersten Nachwuchs vorweisen können.

Sobald wir in der Teichanlage genügend Tiere für die Nachzucht haben, werden Karauschen in geeigneten Hamburger Gewässern wieder angesiedelt. Angelvereine mit geeigneten Gewässern dürfen sich dann gern bei uns melden. Wir würden uns freuen, wenn wir es gemeinsam schaffen, diese tolle Fischart in Hamburg zu erhalten und wenn auch unsere Kinder noch die Möglichkeit haben, mal eine Karausche zu fangen.

Getreu dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“ sollen einige unserer Karauschen als Repräsentanten in einem Wasserbecken in Planten un Blomen einziehen und für ihre Art und das Projekt werben. Damit diesen optisch eher unscheinbaren Fischen die gebührende Aufmerksamkeit zuteil wird, soll eine schwimmende Infotafel (siehe Bild rechts) in dem Wasserbecken installiert werden. Diese informiert die Besucher des Parks über die Bewohner des Wasserbeckens und klärt über die Notwendigkeit des Projektes auf.

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