Am 27.07.2024 wurde in der Nähe des Blankeneser Unterfeuers von privaten Skippern ein verendeter Stör gefunden und dokumentiert. Das Individuum war ca. 175 cm lang und so schwer, dass eine Bergung nicht möglich war. Es waren keine äußeren Verletzungen sichtbar und der Verwesungsprozess noch nicht weit fortgeschritten.
Das Bildmaterial erlaubt leider keine eindeutige Identifizierung, aber vermutlich handelt es sich entweder um einen Europäischen Stör (Acipenser sturio), oder um den Atlantischen Stör (Acipenser oxyrinchus).
Atlantischer Stör (Acipenser oxyrinchus) / Bild: Eric Otten
Typische Merkmale der Störe sind der langgezogene („haiförmige“) Körper, die weit zurückgesetzte Rückenflosse (Dorsale) und die ungleich ausgebildete (heterozerke) Schwanzflosse (Caudale). Zudem ist der ansonsten unbeschuppte Körper mit fünf Reihen Schildplatten besetzt.
Historisch gesehen war der Stör einst in der Elbe weit verbreitet. Jedoch haben die Fischerei, der Verlust geeigneter Laichhabitate und der Verbau von Wasserwegen die Bestände weitestgehend ausgerottet. Bestrebungen zur Wiederansiedlung der Störe in die Nordsee und den angrenzenden Flüssen werden seit 2010 aktiv durchgeführt.
Der Fundort dieses Störes legt die Vermutung nahe, dass das Tier an akutem Sauerstoffmangel verendet ist. Wie bereits Anfang der Woche von BUND Hamburg und NDR thematisiert, liegt der Sauerstoffgehalt der Elbe im Bereich Blankenese derzeit unter 2 mg/l und damit dramatisch unter dem fischkritischen Grenzwert (4 mg/l).