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Studie zur "Ermittlung der Fischbestände in den freien Gewässern Hamburgs"

Jahresbericht 2024

Ergebnisse 2024

Im Projektjahr 2024 wurden durch die 84 Teilnehmenden an 788 Angeltageinträgen mit etwa 2879 Stunden insgesamt 1266 Fische 17 verschiedener Arten gefangen (Tab. 3), entsprechend einem Gesamt-CPUE von 0,47 Fischen/Stunde (2:07 Stunden/Fisch). Am häufigsten wurden im Projektjahr 2024 Zander (881 Exemplare) gefangen, im Durchschnitt war somit mehr als jeder zweite durch die Studienteilnehmenden gefangene Fisch ein Zander. Auf eine Angelzeit von knapp 573 Angelstunden ergibt sich ein CPUE von 0,65 Zandern/Stunde. Die Teilnehmenden benötigten im Schnitt also etwa anderthalb Stunden, um einen Zander zu fangen. Die Durchschnittsgröße der gefangenen Zander lag mit 45,69 cm knapp über dem gültigen Mindestmaß von 45 cm und die Rücksetzquote betrug 80%.

Die zweithäufigste gefangene Fischart war der Flussbarsch mit 103 Fängen im Projektjahr 2024, gefolgt von der Brasse (52 Fänge) und dem Aal (39 Fänge). Der hohe Anteil Raubfischangelnder (zusammengenommen 86% aller an der Studie Teilnehmender) spiegelt sich folglich auch in den am häufigsten gefangenen Fischarten wider.

Die höchsten Durchschnittslängen wurden bei Stör (89 cm) erreicht, gefolgt von Hecht (63 cm) und Aal (53,1 cm). Auch im Projektjahr 2024 wurden 7 Wolgazander gefangen. Auffällig sind außerdem die hohen Rücksetzquoten. Insgesamt wurden 941 der 1266 gefangenen Fische durch die Studienteilnehmenden wieder zurückgesetzt, entsprechend einer Gesamtrücksetzquote von 86,6%. Anzahl und Anteil zurückgesetzter Fische pro Fischart des Projektjahrs 2024 sind für alle in diesem Jahr gefangenen Fischarten in Tabelle 1 aufgeführt.


Tabelle 1: Fischart, Anzahl der Fänge, Anzahl Fische, CPUE [Fische/Stunde], Zeitaufwand, Durchschnittsgröße [cm] gefangener Fische und Rücksetzrate insgesamt im Projektjahr 2024
Tab1

 

Auswertung der Gewässer

Abbildung 1 zeigt die prozentuale Verteilung der insgesamt eingetragenen Angeltage auf die verschiedenen auswählbaren Gewässer und Gewässerabschnitte im Projektjahr 2024. Auch in diesem Projektjahr wurde am häufigsten am Gewässerabschnitt „Elbe Hafen“ geangelt (54,6%), während mit großem Abstand am zweithäufigsten an der Alster (bis Ohlsdorf) geangelt wurde (14,3%). Die übrigen Angeltage verteilten sich auf die Norder-Elbe mit 11,6%, die Elbe (bis Wedel) mit 10,7%, die Süder-Elbe mit 4,6%, sowie die Schiffbare Bille mit 4,3% aller eingetragenen Angeltage. In absoluten Fangzahlen war 2024 der Hafenbereich der Elbe mit 646 gefangenen Fischen am erfolgversprechendsten. Diese Rangliste wird von der Norder-Elbe (187 Fische), der Alster (179 Fische), der Elbe bis Wedel (155 Fische), der Bille (56 Fische) und schließlich von der Süder-Elbe (43 Fische) fortgeführt. Die CPUE der einzelnen Gewässerabschnitte schwankte nur leicht zwischen 0,35 (Norder-Elbe) und 0,58 (Süder-Elbe) (Tab.2).

Abb1
Abb. 1: Verteilung der Angeltage auf die Gewässer 2024 [%]

 

Tabelle 2: Anzahl der Angeltage, Angelzeit [hh:mm], Anzahl der gefangenen Fische, CPUE [Fische/Stunde] aufgeteilt auf die durch die Teilnehmenden auszuwählenden Gewässer sowie Gesamtsumme im Projektjahr 2024
Tab2


Auswertung der Angelmethoden

Abbildung 2 zeigt die relative Verteilung der insgesamt eingetragenen Fänge auf die jeweiligen Angelmethoden im Projektjahr 2024. Insgesamt wurden 80,1% (1014 Fische) aller Fänge durch das Spinnfischen erzielt. Mit großem Abstand war das Friedfischangeln am zweiterfolgreichsten mit einem Anteil von 8,1% (103 Fische) aller Fänge. Weitere 6,2% (78 Fische) wurden durch das Raubfischangeln mit Naturködern gefangen, 4,3% (55 Fische) durch das Aalangeln und 1,3% aller Fänge (16 Fische) entfielen auf Fänge ohne Angabe. Das Gezielte Angeln auf Karpfen wurde im Projektjahr 2024 an den freien Gewässern durch die Teilnehmenden gar nicht praktiziert.

Abb2
Abb. 2: Relative Verteilung der Fänge auf die jeweiligen Angelmethoden im Projektjahr 2024


Abbildung 3 zeigt die Verteilung der Angeltage auf die jeweiligen Angelmethoden im Projektjahr 2024. So wurden 80,7% aller Angeltage dem Spinnfischen gewidmet. Auf das Friedfischangeln entfielen auf 7,7% der gesamten Angeltage, wohingegen sich das Aalangeln und das Raubfischangeln mit Naturködern annähernd gleicher Beliebtheit erfreuten. Die Anteile der Angeltage beliefen sich für die eben erwähnten Methoden auf 5,5 bzw. 5,3%. Keinerlei Angaben zur Angelmethode wurden an 4 Angeltagen getätigt, welche insgesamt 0,8% der Gesamtheit ausmachten. Das Karpfenangeln wurde wie bereits erwähnt im Projektjahr 2024 gar nicht ausgeübt.

Die Werte der CPUE nach Methode schwanken zwischen 0 (Karpfenangeln) und 0,68 (Raubfischangeln mit Spinnködern). Teilnehmende, welche keine Angaben zur Angelmethoden machten erzielten einen Wert von 1,57. Der Gesamtwert der CPUE nach Angelmethoden beträgt 0,66. Siehe dazu Tabelle 3.

Abb3
Abb. 3: Relative Verteilung der Angeltage auf die jeweilige Angelmethoden im Projektjahr 2024

 

Tabelle 3: Anzahl der Angeltage, Angelzeit [hh:mm], Anzahl der gefangenen Fische, CPUE [Fische/Stunde] und Zufriedenheitsindex aufgeteilt auf die durch die Teilnehmenden auszuwählenden Angelmethoden sowie Gesamtsumme im Projektjahr 2024
Tab3 

Die Angelei auf Raubfisch mit Spinnködern wurde an der Norder-, Süder-Elbe, Elbe bis Wedel und am Elbe Hafen am häufigsten ausgeübt. Die prozentualen Anteile dieser Angelmethode betrugen 83,9% an der Elbe bis Wedel, 87% im Bereich der Süder-Elbe, 87,9% an der Norder-Elbe und 92% am Elbe Hafen.  Auch die Alster wurde am häufigsten mittels Spinnfischen beangelt, jedoch betrug der Anteil dieser Methode 44,6%, während an der Bille sowohl das Spinnfischen als auch das Friedfischangeln gleichermaßen beliebt waren (40,7%). Das Spinnfischen wurde allerdings an über 41 Stunden praktiziert, wohingegen das Friedfischangeln an knapp 40 Stunden zum Einsatz kam (Tab. 4).

Tabelle 4: Angeltage (abs. und rel.) und Angelzeit je Methode und Gewässer 2024
Tab4

Zu den Fischarten, die am meisten gefangen wurden, zählen Zander, Flussbarsch, Brasse und Aal. Am Elbe Hafen, sowie an allen drei Elbabschnitten wurde dieser am häufigsten gefangen, während Flussbarsche an der Alster und Brassen an der Bille zu den beliebtesten Fischarten zählen (Tab. 5). Am Hafen und der Norder-Elbe wurden am zweithäufigsten Aale gefangen, wobei die Fangzahlen deutlich unter denen der Zander lagen. Die Schwarzmundgrundel wurde etwa halb so häufig an der Alster gefangen, hatte aber einen der höchsten CPUE-Werte durch alle Fischarten hinweg. Die invasive Grundel wurde an der Alster im Schnitt alle 48 Minuten gefangen. Lediglich die Flunderfänge an der Elbe bis Wedel waren frequentierter, obwohl die Flunder an diesem Streckenabschnitt die zweithäufigste gefangene Fischart war. Man konnte sie im Schnitt ebenfalls alle 47 Minuten fangen.

An der Norder-Elbe konnte der Zander im Vergleich mit den übrigen Gewässerabschnitten am besten gefangen werden (CPUE: 0,87 bzw. 01:09 Stunden pro Zander), wohingegen man an der Bille beinahe 5 Stunden angeln musste, um einen Zander zu fangen. Allerdings wurden an der Norder-Elbe 157 und an der Bille 2 Zander gefangen, welches die CPUE-Werte besser in Relation setzen lässt.

Die höchste Durchschnittsgröße erreichten die Zander in der Alster (63,7 cm), wohingegen am Elbe Hafen Zander mit durchschnittlich 44,7 cm gefangen wurden. Unter allen gefangenen Fischarten erzielte der einzelne Störfang im Bereich des Hafens mit 89 cm die höchste aller Durchschnittsgrößen, während an der Norder-Elbe die 12 Aalfänge eine Durchschnittsgröße von 68 cm ergaben. Die Hechte an der Alster und an der Bille erreichten im Durchschnitt 64,5 bzw. 62,7 cm, während sie an der Elbe bis Wedel im Schnitt mit 58 cm gefangen wurden. An der Süder-Elbe erreichten die Zander mit 50,6 cm die höchsten Werte für die Durchschnittsgrößen.

Tabelle 5: Fischartenliste je Gewässer 2024
Tab5

Die Fänge der Schwarzmundgundel beschränkten sich im Projektjahr 2024 auf die Bille, Süder-Elbe und die Alster. Die Fangzahlen betrugen zwischen 1, 3 und 30. An der Norder-Elbe wurden hingegen 3 und im Elbe-Hafen 4 Wolgazander gefangen mit Durchschnittslängen von knapp 32 cm.

Generell lässt sich beobachten, dass der Hafenbereich von Raubfischanglern dominiert wurden, während nennenswerte Friedfischfänge eher in der Alster oder in der Unteren Bille zu verzeichnen waren. Diese Verteilung ist aufgrund der unterschiedlichen Strömungsverhältnisse an den besagten Gewässerabschnitten nicht verwunderlich.

Die meisten Arten (13) wurden in der Alster gefangen, während die geringste Artenvielfalt (5 Fischarten) an der Süder-Elbe zu sehen war.


Zeitaufwand für den Fischfang

Die Anzahl der Teilnehmenden sank im Vergleich zum Vorjahr um 14 auf insgesamt 89.

Ein weiterer Vergleich zwischen den Projektjahren ist nur bedingt durchführbar, da die Methode der Auswertung für 2024 geändert und optimiert wurde. So wurden die Daten gefiltert und all jene Einträge, die unter 0 und über 12 Stunden getätigt wurden, aus der Wertung herausgenommen. Die Eintragungen von unter 0 Stunden (negative Stundenanzahl) kamen allesamt von Nachtanglern, welche vermutlich das Datum falsch eingegeben haben. Ebenso wurden die Eintragungen der Guides aus der Auswertung entfernt. Um zumindest die wichtigsten Parameter zwischen den beiden Jahren vergleichen zu können, wurden die Daten im Folgenden aus dem Projektjahr 2023 derselben „bereinigten“ Methodik unterworfen.

Unter diesen Voraussetzungen zeigt sich, dass im Projektjahr 2023 an 821 Angeltageinträgen 2081 Stunden geangelt worden ist, während im Jahr 2024 durch 788 Einträge 2879 Stunden zustande kamen.  

Auch die Gesamtfänge der Studienteilnehmenden (1380 Fische 2022; 1288 Fische 2023) sowie die pro Studienteilnehmenden eingetragenen Angeltage (8 Angeltage 2023; 8,9 Angeltage 2024) und Fänge (13,4 Fische 2023; 14,5 Fische 2024) stiegen an, der erreichte Gesamt-CPUE sank allerdings. Dieser lag im Jahr 2023 bei 0,66 Fische pro Stunde (1:30 Stunden pro Fisch), während er im Jahr 2024 bei 0,47 Fischen pro Stunde lag (2:10 Stunden pro Fisch) (Tab. 6).

Wie auch in den Projektjahren zuvor waren Zander die am häufigsten gefangene Fischart. Die Gesamtfangmenge 2024 betrug 881, wohingegen im Jahr 2023 692 Zander gefangen wurden. Der Zander-CPUE stieg von 0,54 im Jahr 2023 auf 0,62 im Jahr 2024 Fische pro Stunde. Dies bedeutet, dass man 2023 1:51 Stunden und 1:36 Stunden im Jahr 2024 benötigte, um einen Zander zu fangen.

Die Verteilung der Angeltage auf die Gewässer blieb im Vergleich zwischen den beiden Projektjahren bis auf geringe Schwankungen unverändert. Der Großteil der Teilnehmenden fischte im Bereich des Elbe Hafens (>50%), während zwischen 10 und 16% der Teilnehmenden an den verschiedenen Elbabschnitten. Die Beliebtheit der Bille sank von 7,8% aller Angeltage in 2023 auf 4,3% in 2024.

Tabelle 6: Vergleich einiger Aspekte zwischen den Projektjahren 2023 und 2024
Tab6

Der Fangerfolg der Methoden änderte sich zwischen den beiden Jahren leicht. Das Spinnfischen blieb auch 2024 an erster Stelle, worauf dann allerdings das Friedfischangeln folgte, während die zweitmeisten Fangerfolge im Jahr 2023 noch das Aalangeln einbrachte. Das Raubfischangeln mit Naturködern erwies sich als gleichbleibend erfolgreich und das Karpfenangeln wurde 2024 gar nicht ausgeübt. In Tabelle 7 sind die Anteile der erfolgreichen Tage (mind. 1 Fisch gefangen) je Angelmethode aufgeführt.

Tabelle 7: Vergleich des Fangerfolgs der einzelnen Methoden zwischen 2023 und 2024
Tab7

Die Werte der CPUE beziehungsweise der Zeitaufwand je Fisch für die sind in Abb. 4 dargestellt und im Detail in Tab. 8 zu finden. Der Aufwand für den Aal ist spürbar gestiegen, während er für die übrigen anglerisch relevanten Fischarten gleichblieb oder gar sank.

Abb4 
Abb. 4: Zeitaufwand für verschiedene Fischarten im Zeitraum von 2022-2024

 

Tabelle 8: Zeitaufwand je Fischart für die Projektjahre 2020-2024 [hh:mm]
Tab8 

 

Team Anglerverband e.V.

Verfasser: Eugen Zeller, Biologe M.Sc.

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